Am westlichen Ende der Storegade, gegenüber den Resten der alten Lindenallee, steht dieses etwas untypische Herzoghaus. Es ist länger als die anderen Häuser und hat zwei Haupttüren zur Straße hin. An der Spitze des leicht unterdimensionierten Zwerchgiebels befinden sich eine quadratische Zinne (gemauerter Aufsatz) und eine Rosette, die ein Eulenloch verbirgt.
Die ursprüngliche Zaunmauer mit einem neueren Tor, das den Zugang zum Hinterhof ermöglicht, ist gegenüber dem Jägerplatz (Jægerpladsen) zu sehen.
Das Haus wurde 1777 zusammen mit den anderen Jägerhäusern rund um den Jägerplatz gebaut. Das Haus wurde als „Stall“ und Zwinger für die 200 Jagdhunde des Herzogs gebaut. Eine Vermessung des Erdgeschosses aus dem Jahr 1861 zeigt, dass das Haus in kleinere Bereiche – Hundeboxen – unterteilt war.
Das Haus ist auch als Jägerhaus bekannt, da das erste Stockwerk als Wohnhaus für einen oder mehrere Jäger des Herzogs genutzt wurde.
Die Jagd war schon immer ein beliebter Zeitvertreib von Königen und Adeligen, und der Herzog war da keine Ausnahme. Er war sehr an der Zucht interessiert und importierte daher einige englische Pointer-Jagdhunde, die er in seinem Zwinger züchtete.
Der „Augustenburger Laufhund“ (Augustenborgstøveren) ist ein Produkt dieses Interesses und wurde wahrscheinlich in diesem Haus gezüchtet. Er war ein schöner und fröhlicher Jagdhund von der Größe eines kleinen Pointers. Die Rasse existierte in den 1940er Jahren in Sebbelev, soll aber 1986 als eigenständige Rasse ausgestorben sein.
Nach der Flucht der herzoglichen Familie in 1848 wurde das der Storegade zugewandte Vorderhaus vom dänischen Militär genutzt. Von 1864 bis zur Wiedervereinigung wurde das Haus von preußischen Gendarmen bewohnt, danach übernahm der Staat das Haus und verkaufte es an Privatleute.
Heute wird das Haus privat bewohnt und vermietet.