Der Ruderverein

Der schönste Weg, um nach Augustenburg zu gelangen, ist der Wasserweg. Wenn Sie auf die Förde segeln, kommen Sie nicht umhin, das markante rote Holzgebäude mit den weißen Fenstern, Türen und Toren zu bemerken. Dieses Gebäude mit seiner beneidenswerten Lage direkt am Wasser beherbergt den Ruderverein von Augustenburg.

Der erste Teil des Stammhauses wurde 1926 bei der Gründung errichtet und machte den Ruderverein zum ältesten Sportverein der Stadt. Neue Mitglieder des Rudervereins werden eingeladen, an einer Initiationszeremonie oder Taufe durch König Neptun und seinen Hof teilzunehmen, eine Tradition, die allen dänischen Rudervereinen gemeinsam ist. Heute ist die Teilnahme an dieser besonderen Zeremonie völlig freiwillig.

Das alljährliche Hissen der Flagge im April markiert den Beginn der neuen Rudersaison.

Im Verein gibt es an fast jedem Tag der Woche Aktivitäten, wobei die Mitglieder häufig Strecken von 12 Kilometern auf der Augustenburger Förde und ihren Buchten rudern. Im Sommer werden auch längere Ausflüge, sowohl Tages- als auch Wochenendausflüge, arrangiert.

Die verwendeten Boote umfassen Rigger (breite und sehr seetüchtige Boote), Gigs, Einer, „Küstenboote“ und Kajaks, sodass der Verein das Rudern sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Ruderer anbieten kann.

Während der Wintersaison halten sich die Mitglieder fit, indem sie drinnen auf Rudergeräten trainieren.

Im 18. Jahrhundert, als das Gebiet zum „Lustwald“ des Herzogs gehörte, war der Ort als „Sans Souci“ (Sorglos) bekannt. Hier gab es einen kleinen Pavillon, wo man sitzen und den Blick über die Förde genießen und vielleicht ein Picknick mitbringen und eine Tasse Tee genießen konnte. Und es war wohl einer der beliebtesten Badeorte der herzoglichen Familie.

Auf einer Karte von 1796 ist ein langer gerader Weg zu sehen, der von „Sans Souci“ und weiter entlang der Küste parallel zur Ersten Allee verläuft. Laut Karte war am Ende des Weges eine Schießscheibe. Wahrscheinlich war es ein Schießstand, wo man mit verschiedenen Waffen auf Ziele schießen konnte. Ob ein Bogen, eine Armbrust, eine Muskete oder eine Handkanone verwendet wurde, ist nicht bekannt, aber da einige dieser Waffen ziemlich ungenau sein konnten, war es sehr wohl möglich, dass der Schießstand in der Förde endete.

Später wurde der Schießstand vom Soldatenverein genutzt. Die erste Schützengilde oder Schützenverein von Augustenburg wurde 1839 gegründet. Sie wurde jedoch nach der Flucht des Herzogs 1848 aufgelöst.