Storegade 43, Haus von Schwarzenhorn

Gegenüber dem Apotekertorvet (Apothekenplatz) befindet sich dieses sehr große Haus, das 1886 erbaut und 1997 renoviert wurde. Das Haus ist ein schöner Vertreter der deutschen Baukunst auf Alsen. Ursprünglich hatte es zwei dekorative Holzveranden im Mittelteil, die bei der Renovierung leider verloren gingen. Die Fassade ist mit Pilastern, Quaderlisenen, Ecklisenen, profilierten Gesimsen und Fensterbänken verziert.

Ende des 18. Jahrhunderts besaß der Weber Hans Friedrich Hansen ein Haus an dieser Stelle. Er war der einzige Weber in der Stadt und daher finanziell gut gestellt. Sein Sohn, Frederik Christian Hansen, studierte Theologie und wurde Pfarrer in Tandslet (1871-1893). Er heiratete Caroline Agnese Henrici, die Tochter von Heinrich Wilhelm Henrici, einem Arzt aus der Storegade 19.

Das Paar hatte eine Tochter, Marie Wilhelmine Auguste, die den Postmeister Wilhelm Heinrich Schmid von Schwarzenhorn heiratete, angeblich ein Nachkomme der berühmten deutschen Adelsfamilie gleichen Namens. Sie wurden 1879 von ihrem Vater in der Kirche von Tandslet getraut. Vielleicht war das Haus ein verspätetes Hochzeitsgeschenk, aber es ist sicher, dass es als Stammsitz der Familie gebaut wurde.

Maries Vater, Frederik Christian Hansen, der das Haus gebaut hat, wollte nicht, dass man von der Straße aus direkt in die Wohnräume sehen konnte. Sie war die Tochter eines Pfarrers! Daher ist das Haus von der Fassadenlinie zurückgesetzt, wodurch eine „Diskretion-zone“ entstand, die durch den Vorgarten begrenzt wurde, der später bebaut und von der Gemeinde übernommen wurde.

Wilhelm kämpfte im Ersten Schleswigschen Krieg (1848-51) auf der Seite des Herzogs und hatte gute Beziehungen zur herzoglichen Familie, was ihm möglicherweise das Amt als Generalpostmeister eingebracht hat.

Als Wilhelm starb, blieb Marie im Haus. Sie hatte eine Haushälterin und verschiedene Mieter. Sie hatte keine Kinder und starb 1948 im Alter von 99 Jahren. Dies war das Ende einer Familie, die tief in den oberen Kreisen der Stadt verwurzelt war. Ihr Großvater väterlicherseits war Weber Hansen, ihr Großvater mütterlicherseits war Hofarzt Henrici und ihr Urgroßvater mütterlicherseits war Hofprediger Christian Jessen.

Heute ist das Haus fast noch so, wie es war, mit Ausnahme des Vorgartens, der beiden Veranden und der großen Schaufenster.

Das Erdgeschoss diente einige Jahre lang als Brillengeschäft für Louis Nielsen. Später ist die Andelskassen eingezogen, aber 2018 wurde die Filiale nach Sonderburg verlegt.

In 2020 wurde das Haus von der Wohnungsbaugenossenschaft Søbo übernommen, die das Haus zu Wohnungen umgebaut hat.

Weitere spannende Geschichten gibt es in der Stavensbølgade auf der anderen Seite der großen Kreuzung im Zentrum der Stadt. Folgen Sie der Storegade in Richtung Osten.