Das große und geräumige Gebäude an der Ecke Storegade und Louise Augustas Plads wurde 1885 vom letzten Großkaufmann der Stadt, Wilhelm Johan Burmeister, erbaut.
Das Haus mit den vielen feinen Details ist ein Vertreter der deutschen Verwaltungsgebäude und wurde im so genannten „Schweizerstil“ gebaut. Die Fassade zur Storegade ist aus rotem Ziegelstein, die anderen Fassaden sind aus gelbem Ziegelstein mit Mustern aus rotem Ziegelstein und verputzten Blenden.
Die Giebeldreiecke haben „Eulenlöcher“ und Gesimse mit Zahnschnitt. Das Dach ist überhängend und hat freiliegende Balkenenden und eine geringe Dachneigung. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Kniestockkonstruktion (Trempel).
1888 verpachtete Burmeister das Gebäude an die deutsche „Kaiserliche Post“. Bis dahin diente die Storegade 9 als Postamt der Stadt.
Entlang des heutigen Bürgersteigs von Storegade nach Slotsallé verlief der „Postweg“, der eingezäunt war und an die Nachbargrundstücke Storegade 16 und 18 grenzte. Beide Häuser wurden 1965 abgerissen, als die Gemeinde den großen Parkplatz baute.
Die ersten beiden deutschen Postmeister veränderten das Gebäude nicht, aber 1912 kam ein neuer Postmeister namens Otto Krämer und baute den Treppenflügel am westlichen Ende an. Hier befand sich die wachsende Telefonzentrale. Dadurch entstand mehr Platz im Postbüro und in der Wohnung des Postmeisters, die sich im ersten Stock befand. Außerdem wurde das Gebäude symmetrischer, da es nun zwei identische äußere Flügel zur Storegade hin hatte.
Als Burmeister 1898 starb, blieb seine Frau Eigentümerin, bis das Haus 1920 vom Staat für die dänische Post gekauft wurde.
Der Haupteingang des Postamtes befand sich ursprünglich an der Storegade, wurde aber im Zuge einer umfassenden Renovierung und Modernisierung 1980 an seinen heutigen Platz verlegt. Die Wohnung des Postmeisters im ersten Stock wurde für Briefstube und Personalräume genutzt. Gleichzeitig wurde die Postsortierung in den ersten Stock verlegt und ein Aufzug installiert, um die Post nach oben zu befördern.
Als das Postamt 2001 geschlossen wurde, diente es kurzzeitig als sozialpsychiatrische Einrichtung.
2010 öffnete der KunstPunkt die Türen für seine erste Ausstellung in diesem Gebäude. Die Idee war, einen Kunstverein und eine Künstlervereinigung für Amateurkünstler zu gründen.
Heute ist der KunstPunkt eine Vereinigung von 200 darstellenden Künstlern.
Der Eintritt zu den Ausstellungen ist frei.
Das aktuelle Programm und weitere Informationen finden Sie unter https://kunstpunkt.dk/