Am östlichen Ende von Slotsallé befindet sich dieses große, ansehnliche Haus aus dem Jahr 1765, eines der ältesten Herzoghäuser der Stadt. Das Haus wurde 1924 umgebaut und erweitert, wobei ein „Treppenturm“ und ein großer Bogengiebel hinzugefügt wurden. Alte Gemälde und Fotos zeigen das Haus von Hafen/Förde aus, wo es einen guten ersten Eindruck von der Stadt vermittelt.
Im Gegensatz zu den meisten Herzoghäusern der Stadt hat dieses keinen Zwerchgiebel. Dies mag daran liegen, dass das Haus das erste seiner Art in der Stadt war, oder dass es eine andere Funktion hatte, zum Beispiel als „provisorische Residenz“ für die herzogliche Familie während des Baus des heutigen Schlosses (1770-76). Ob der Herzog hier wohnte, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich wurde es von ihm gebaut.
Von 1783 bis 1801 wurde das Haus vom herzoglichen Leibarzt Carl Ferdinand Suadicani (1753-1824) bewohnt, der dort seine Praxis hatte. Es gab aber auch andere Ärzte im Haus, darunter Dr. med. Johannes Rhode und Hofarzt Hieronymus Friedrich Philipp Hensler, der Facharzt für Gynäkologie war.
1795 reiste Dr. Suadicani mit der herzoglichen Familie nach Kopenhagen, wo sein guter Ruf ihm eine Praxis bei der königlichen Familie und den Titel eines Leibarztes einbrachte. Seine Behandlung der Herzogin Louise Augusta war so wirksam, dass sie nach zehn Jahren kinderloser Ehe in den folgenden vier Jahren drei Kinder zur Welt brachte. „Mit einem Lexikon bekommt man keine Kinder“, war ihr Kommentar, und Gerüchten aus dieser Zeit zufolge hatte sie Beziehungen zu anderen als dem introvertierten Herzog, darunter zu einem gewissen Arzt, mit dem sie angeblich auch ein Kind bekam.
Das Haus funktionierte fast wie ein modernes Ärztehaus, weil verschiedene Ärzte zu Verfügung standen und einige von ihnen waren Spezialisten. Es gab sogar eine eigene Apotheke an der Adresse. Die Idee stammte von Dr. Suadicani, der die Nase voll hatte von der Apotheke in Sonderburg, die oft nicht pünktlich lieferte und überhöhte Preise verlangte. Deshalb überredete er den Herzog, in Augustenburg eine öffentliche Apotheke einzurichten. In 1797 wurde eine Filialapotheke der Flensburger Löwen Apotheke zugelassen. Die Herzogin hielt dies nicht für ausreichend und wandte sich an ihren Bruder Kronprinz Frederik, der den König dazu veranlasste, eine Entscheidung zu unterzeichnen, die eine herzogliche Hofapotheke mit Wirkung vom 1. März 1799 genehmigte. Das Haus diente bis 1851 als Apotheke, bis ein ehemaliger Verwalter Pächter wurde und das Haus in die Nähe des Schlosses verlegte.
Nach Dr. Suadicani kam Hans Wilhelm Henrici, und ihm folgte Jacob Friedrich Björnsen, ein Arzt und Psychologe. Nach dem Krieg, 1864, gab es zwei Allgemeinmediziner im Haus.
1890 begann ein neues Kapitel in der Geschichte der Stadt, als August Christian Ferdinand Storke aus Broballe, ein Hausierer und Bäcker, sein Lebensmittelgeschäft im Nachbarhaus, Slotsallé 16, eröffnete. Es war der Beginn eines lokalen Geschäftsimperiums, das ein Getreideimportgeschäft, ein Holzhandelsgeschäft und eine Kalkbrennerei auf der anderen Seite der Förde, genannt Shanghai, umfasste. Man sagt, dass das Fjordhotel „auf Shanghai liegt“. Es war ein beeindruckendes Unternehmen, das die Familie Storke aufgebaut hat. Auf beiden Seiten der Förde wurden große Gebäude errichtet, von denen nur noch das Lagerhaus in der Banegårdsgade erhalten ist.
In 1895 kaufte Storke Nr. 14 einschließlich des Anbaus Nr. 14a, in dem sich die Küche und die Wohnräume für die Angestellten befanden. Die beiden Gebäude waren vorher getrennt, und es gab eine Durchfahrt zum Hinterhaus.
1993 übernahmen ein Nachkomme der Familie Storke, Gert Christian Bonde und seine Frau Aase, das Haus. Viele Jahre lang war es eine Akupunkturklinik, aber heute befinden sich im Erdgeschoss eine private Wohnung und im ersten Stock das „Forschungszentrum für Chronometrie“. Es ist eine Philosophie der Zahlen, der Töne und der Zeit. Die Entdeckung wurde von Frede Schandorf gemacht, der 2013 starb.