Schloss Augustenburg

Die Geschichte des Hauses Augustenburg begann 1651, als der Gründer der Stadt, Herzog Ernst Günther, seine 24-jährige Cousine, Prinzessin Augusta von Glücksburg, heiratete. Im selben Jahr kaufte er mehrere Höfe in den beiden Dörfern Stavnsbøl und Sebbelev. In Stavnsbøl riss er einige der Höfe ab und begann 1660 mit dem Bau des ersten Schlosses. Er stellte es 1663 fertig und benannte es nach seiner Frau. Das erste Schloss Augustenburg war entstanden.

Der erste Anbau an die alte Schlossanlage erfolgte nach dem Brand des alten Vorwerks (1730) und wurde durch den heutigen „Marstald“ (Pferdestall) mit einer Länge von 25 Gefachen 1733 ersetzt. Es dauerte fast 40 Jahre, bis die jetzigen Stallungen um 1770 fertiggestellt waren. Das geschah nur, weil der Sohn des Herzogs, Friedrich Christian I. die wohlhabende Prinzessin Charlotte Amalie Vilhelmine von Plön heiratete. Die große Mitgift ermöglichte es, das gegenwärtige Schloss Augustenburg von 1770-76 zu errichten.

Im Laufe der Zeit bauten die Herzöge eine der besten Pferdesammlungen Nordeuropas auf, und es war auch der Herzog von Augustenburg, der das Ringreiten neu erfand und den Pferderennsport in Dänemark einführte.

Schloss Augustenburg ist das größte und vollständigste Barockschloss in Südjütland. Seine Bedeutung spiegelt den Wohlstand und das fortschrittliche Denken der herzoglichen Familie am Ende des 18. Jahrhunderts wider. Die gesamte Anlage ist symmetrisch um eine feste Mittelachse aufgebaut. In der Mitte des dreiflügeligen Hauptgebäudes ist ein durchgehender Risalit (vorspringender Mittelteil) zu erkennen, der an der Spitze das Wappen des Herzogs trägt. Unter dem „Ehrenbalkon“ befindet sich die Eingangstür, die in einen wunderschönen Gartensaal mit Stuckarbeiten des renommierten italienischen Stuckateurs Michel Angelo Taddei führt. Auf beiden Seiten des Gartensaals befinden sich die formellen Räume des Schlosses, während der erste Stock privaten Wohnungen für die Familie, Höflinge und Gäste vorbehalten war.

Es wurde zu einer festen Tradition, dass sich die Bürger der Stadt zu festlichen Anlässen und bei Besuchen von bedeutenden Persönlichkeiten wie Hans Christian Andersen bei der herzoglichen Familie, um die Fenster versammeln durften. 

Wenn Sie im Gartensaal stehen, befinden Sie sich im Mittelpunkt der 1,3 Kilometer langen Ost-West-Achse, die von Slotsallé durch die gesamte Schlossanlage und den Park verläuft und an der Förde auf der anderen Seite des Waldes endet.

Sechs Generationen lang war das Schloss Sitz der herzoglichen Familie – von Herzog Ernst Günther bis Christian August II. von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, dem letzten Herzog, der im Schloss lebte. Er nahm aktiv am Ersten Schleswigschen Krieg (Dreijähriger Krieg) auf Seiten Schleswig-Holsteins teil.

Als die dänischen Truppen Augustenburg besetzten, war der Herzog bereits geflohen. Augustenburg war in dänischer Hand und dies sollte durch das Hissen des „Dannebrog“ verdeutlicht werden, aber eine dänische Flagge war nirgendwo in der Stadt zu finden, also mussten sie sich eine Flagge von dem dänisch gesinnten Pfarrer Krog-Meyer in Ulkebøl leihen.

Nach dem Krieg beschlagnahmte die dänische Armee das Schloss, um es als Lazarett und Kaserne zu nutzen.

Nach dem Zweiten Schleswigschen Krieg fiel Südjütland 1864 an den preußischen Staat, und die deutsche Verwaltung entschied sich, das Schloss als Frauenseminar zu nutzen. Einige der Stuckmotive im Gartensaal sollen in dieser Zeit vertuscht worden sein, weil sie zu „unanständig“ waren.

Nach 56 Jahren deutscher Herrschaft erfolgte 1920 die Wiedervereinigung mit Dänemark, woraufhin der dänische Staat das Schloss mit den dazugehörigen Gebäuden, Gärten und Wald erwarb. Dies war das zweite Mal, dass der dänische Staat für das Schloss bezahlte. Das erste Mal nach der Flucht des Herzogs im Jahr 1848, wo Entschädigungen gezahlt wurden. Nach dem Krieg 1864 gaben die deutschen Behörden das Schloss an die herzogliche Familie zurück.

1929 beschloss das dänische Parlament, dass das Schloss als psychiatrisches Krankenhaus genutzt werden sollte. Trotz Protesten wurde das Schloss 1932 als Landeskrankenhaus eröffnet. Es war 83 Jahre lang ein psychiatrisches Krankenhaus, bis 2015 die Region Süddänemark beschloss, das Krankenhaus nach Apenrade zu verlegen.

Heute ist Schloss Augustenburg Sitz der dänischen Landwirtschaftsbehörde. Die Verlagerung von Regierungsarbeitsplätzen führte dazu, dass 2016 etwa 300 Arbeitsplätze nach Augustenburg verlegt wurden.

Die Schlossgebäude sind nicht öffentlich zugänglich. Die Schlosskirche steht jedoch als Pfarrkirche Besucherne offen. Die Kirche befindet sich im Nordflügel des Schlosses mit Zugang von der Nordseite. Entdecken Sie die ganze Geschichte im Guide, wenn Sie die Kirche erreichen.

Besuchen Sie auch das Mini-Museum im Torhaus für die ganze Geschichte der herzoglichen Familie.