Der Friedhof (unter Denkmalschutz)

Am östlichen Ende der Stavensbølgade – 900 Meter von der Schlosskirche entfernt – liegt der Friedhof von Augustenburg. Er wurde 1848 als Militärfriedhof angelegt.

In der Zeit der Herzöge war die Schlosskirche dem Herzog vorbehalten, während die anderen Gemeindemitglieder auf die Kirche und den Friedhof in Ketting verwiesen waren. Der Herzog stellte den Leichenwagen und die Pferde zur Verfügung, die durch eine Art Grundsteuer bezahlt wurden. Die Herzöge selbst wurden in der Kapelle von Schloss Sonderburg beigesetzt.

Als der Erste Schleswigsche Krieg (1848-1851) ausbrach und die herzogliche Familie aus Augustenburg floh, wurden das Schloss, das Palais und das Kavaliershaus als Lazarett für rund 1.000 verwundete Soldaten genutzt. Viele starben an Typhus und Dysenterie, und der Friedhof von Ketting wurde bald zu klein. Deshalb wurde im Juni 1848 am Rande von Augustenburg ein Soldatenfriedhof angelegt. Hier sind 241 Soldaten aus dem Ersten Schleswigschen Krieg und 374 aus dem Zweiten Schleswigschen Krieg begraben.

Der Friedhof dient sowohl als Begräbnisstätte als auch als Gedenkstätte für die Gefallenen. Die große Granitsäule mit dem Marmorkreuz auf der Spitze wurde 1854 auf dem Gemeinschaftsgrab errichtet. Die Inschrift lautet wie folgt:

Diesen Stein setzte das dänische Volk über treue Söhne, die in den Jahren 1848-50-51 für das Vaterland starben.

Gedenken wir auch den dänischen Kriegern, die 1864 ihr Leben für das Vaterland geopfert haben.

Der Friede Gottes sei mit euch.

Neben dem Gemeinschaftsgrab gibt es 69 Einzelgräber für die gefallenen Soldaten. Alle diese Gräber sind heute denkmalgeschützt, und ihre Pflege wird von der dänischen und der deutschen Regierung gemeinsam finanziert. Seit 1870 wird der Friedhof für alle zivilen Bestattungen in der Gemeinde genutzt.

1932 wurde Schloss Augustenburg als Landeskrankenhaus und psychiatrisches Krankenhaus genutzt. Es gab bis zu 400 Patienten, und Todesfälle waren keine Seltenheit. Die toten Patienten wurden unter identischen Grabsteinen im nordwestlichen Teil des Friedhofs beigesetzt. Heute befinden sich noch 30 dieser Patientengräber auf dem Friedhof, der ebenfalls unter Denkmalschutz steht.

Der Friedhof blieb bis etwa 1960 weitgehend unverändert, als die Fläche um etwa 40 % erweitert wurde und der Urnenfriedhof, die Kapelle und der Glockenturm eingerichtet wurden. Der ursprüngliche Eingang zum Friedhof befand sich neben der Granitsäule, wurde aber zugunsten der beiden heutigen Eingänge an der Stavensbølgade entfernt. Jetzt konnte der Leichenwagen bis zur Kapelle fahren.

Der Friedhof befindet sich auf einem kleinen Plateau, von dem aus man einen guten Blick auf die Stadt hat. Die breiten Kieswege und die in Form geschnittenen Lindenbäume schaffen Ordnung.

Die Kapelle befindet sich im nördlichen Teil des Friedhofs. 2006 wurde hier eine Gedenktafel für die 18 Gemeindemitglieder enthüllt, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Man sollte nicht vergessen, dass Südjütland bis zur Wiedervereinigung 1920 deutsch war und dass viele südjütländische Männer daher gezwungen waren, im Ersten Weltkrieg auf deutscher Seite zu kämpfen.

Wenn man auf den Kieswegen im älteren Teil des Friedhofs spazieren geht, kann man an den großen zivilen Grabsteinen fast die Familiengeschichte der Stadt ablesen. Besonders auffällig ist der große schwarze Obelisk auf dem Grab der Familie Storke, aber auch viele andere bekannte Namen aus der jüngeren Geschichte der Stadt wie Frank, Thede, Zimmermann und Godt werden Ihnen begegnen.

Nach der Besichtigung des schönen Friedhofs können Sie die Tour über Krumom fortsetzen und eventuell dem Lillehavstien zurück ins Stadtzentrum folgen. Gehen Sie etwa 200 Meter weiter auf der Stavensbølgade. Krumom beginnt bei dem großen Fachwerkhaus an der Ecke.