Die Storegade 28 wurde 1769 für den Hofkoch Georg Friederich Ende und seine Frau Anna erbaut. Das Haus ist eines der ältesten Herzoghäuser der Stadt und mit einer Grundfläche von nur 70 Quadratmetern auch eines der kleinsten. Dennoch hatte das Ehepaar Platz für einen Mieter: Peter Ulrich Möller, der Bataillonskommandeur der so genannten „Landswehr“ war – einer Art Heimwehr, die Dänemark während der englischen Kriege in den frühen 1800er Jahren verteidigen sollte.
Später gehörte das Haus der Witwe Dorathea Christine Max, die es ihrem Neffen Kapitän Nis Jørgen Jordt vermachte, der das Haus 1896 übernahm.
Das Haus wird auch „Skomagerhuset“ (Haus des Schusters) genannt, weil der Schuhmacher Jørgen Frost und seine Familie ab 1904 fast 100 Jahre lang dort wohnten. Ein anderer Schuhmacher, Thomas Davidsen, hatte eine kleine Schuhmacherei im Hinterhaus am Ende der schmalen Gasse.
Das Hinterhaus war 30 Quadratmeter groß und existiert nicht mehr, aber es war ein Erlebnis, dort hinzugehen. Thomas Davidsen hatte sein eigenes System für die Aufbewahrung der Schuhe. Nicht einmal seine sehr hilfsbereite Frau Mette wusste, wie es funktionierte, aber er fand sofort das richtige Paar und bat Mette, es schön zu putzen. Die Kinder der Stadt kamen gerne zu ihm, und der Schuster mochte Kinder – da konnte man kleine Nägel in den Boden schlagen. Das waren noch Zeiten!
Über der Tür hing ein kleines Schild mit der Aufschrift „Vielleicht“. Als ein Kunde, der Schuhe abgegeben hatte, fragte: „Können sie bis nächsten Donnerstag fertig sein?“, antwortete er: „Ja, aber schauen Sie bitte nach oben, wenn Sie aus der Tür gehen“.
1970 wurde das Haus von der Gemeinde Augustenburg gekauft, die es zu einem Fremdenverkehrsbüro umgestaltete. Der Standort war ideal, und das Fremdenverkehrsbüro funktionierte viele Jahre lang gut, wurde aber nach der Gemeindefusion 2007 geschlossen.
Obwohl der breite Zwerchgiebel überdimensioniert erscheinen mag, wirkt das Haus harmonisch und schön. Die Tür ist im volkstümlichen Stil mit vielen feinen Details gefertigt. Die gedämpften Grün- und Grautöne der Holzarbeiten ergänzen das Haus sehr schön. Die ursprünglichen Fenster waren kleinflächig, wie das obere Fenster in der Zwerchgiebel.
Das Haus kann von allen Seiten besichtigt werden und ist zentral in der Stadt am Apotekertorvet gelegen. Auf der anderen Seite des Parkplatzes befindet sich Slotsallé, wo es weitere Geschichten über die Häuser der Stadt gibt.
Das große Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat ebenfalls eine interessante Geschichte.