Osbækvej 15, Haupthof von Augustenburg

Das erste Vorwerk des Herzogs war ein Fachwerkbau mit Reetdach in unmittelbarer Nähe des Schlosses. Um 1730 brach im Vorwerk ein Großbrand aus, der auf das Schloss hätte übergreifen können. Der Herzog beschloss daher, in sicherer Entfernung vom Schloss ein neues Vorwerk zu errichten.

Der Haupthof von Augustenburg wurde 1733 als Vorwerk erbaut. Ein Vorwerk war ein unabhängiger Bauernhof, von dem aus der Ackerbau und die Produktion eines Gutshofs verwaltet wurden. Das Schloss war die fürstliche Residenz des Herzogs, und der Haupthof war das landwirtschaftliche Zentrum des Gutes.

Im 18. Jahrhundert wurde das Vorwerk von Langzeit-Pächtern bewirtschaftet, die auf dem Hof lebten. Das ursprüngliche Hauptgebäude von 1733 wurde später durch das jetzige von 1827 ersetzt. Das Haus ist ein einflügeliges Gebäude, weiß getüncht und mit einem breiten durchgehenden Zwerchgiebel.

1852 beschlagnahmte der dänische Staat den Haupthof und ernannte einen Verwalter, aber 1860 wurde der Hof im Schlosshotel (Slotshotellet) öffentlich versteigert. Hier kaufte ihn Ratsherr Hans Frederik Fenger, der im Jahr zuvor in die Stadt gezogen war, um einen der herzoglichen Höfe zu kaufen.

Vom ursprünglichen Haupthof von Augustenburg ist eine große, strohgedeckte Scheune aus dem Jahr 1733 erhalten geblieben. Die Scheune ist aus den gleichen roten und gelben Steinen gebaut wie der Stallhof des Schlosses. Mit einer Grundfläche von 744 Quadratmetern ist sie eine der größten strohgedeckten Scheunen Dänemarks. Sie wurde auf einem Fundament aus großen Felsbrocken und fünf Reihen rote Mönchsziegel (große mittelalterliche Ziegel) errichtet. Im Inneren besteht das Gebäude aus einer Reihe großer Räume mit freiem Blick auf die beeindruckende Dachkonstruktion. Ein gleichgroßer „Zwillingsstall“ für Milchvieh und Futter brannte leider 1908 ab.

Während des Orkans1999 wurde das Reetdach schwer beschädigt und über 10.000 Bündel Wasserschilf wurden für die Reparatur verwendet. Da die Scheune unter Denkmalschutz steht, musste das Dach nach alter Methode saniert werden.

Seit der Versteigerung 1860 ist der Hof in Privatbesitz. Heute ist er im Besitz der Familie Nissen, die die Gebäude und den Teich sehr gut pflegt. Der Teich ist der letzte verbliebene der vier Karpfenteiche des Herzogs.