Das Rote Palais

Das Rote Palais, auch bekannt als das Haus des Prinzen, liegt wunderschön am Ende des Palævej. Das Haus ist schon von Weitem zu sehen und verrät, dass sich hier etwas Altes und Bedeutendes befindet. Das Rote Palais wurde von Prinz Æmil August, dem Bruder von Herzog Friedrich Christian I., nach dem Rücktritt von seiner Karriere als Generalleutnant erbaut. 1765 wurde das Haus als „Alterssitz“ für den Prinzen fertiggestellt.

Als der deutsche Gartentheoretiker C.C.L. Hirschfeld am Ende des 18. Jahrhundert den Schlossgarten von Augustenburg besuchte, beschrieb er das Haus als „die philosophische Wohnung von Prinz Æmil“ und als „Ideal glücklicher Einsamkeit, abgeschieden von der Welt, wie es nur ein weiser Mann tun würde“.

Neben seinem Interesse an Büchern und Philosophie genoss Prinz Æmil auch die Natur und freute sich besonders über seinen geliebten Garten. Das Haus war von Volieren mit exotischen Vögeln umgeben, und der üppige Garten war „halb der Flora und halb der Pomora“ gewidmet, d.h. sowohl den Blumen als auch den Obstbäumen. Natürlich gab es auch einen großen Gemüsegarten, einen Fischteich mit kleiner Brücke und einen Pfauenhof. Alles in allem eine große Menagerie, die der Prinz unbedingt selbst pflegen wollte. Erst nach dem Tod des Prinzen wurde der Garten dem Hofgärtner übergeben. Die Pfauen dienten wohl nicht nur der Dekoration – sie waren auch ein Festmahl, serviert auf großen Silbertellern mit Kopf und Schwanzfedern.

Das Haus des Prinzen war vielleicht bescheiden im Vergleich zu dem, was man von einem Mann mit dem Status eines Prinzen erwarten würde, aber es war sowohl wohlproportioniert als auch geräumig. Es war sicherlich genug, um den unverheirateten General im Ruhestand bei Laune zu halten. Hier lebte er mit seinem wenigen Personal bis zu seinem Tod im Jahr 1786. In seinem Testament legte der Prinz fest, dass das Nutzungsrecht des Hauses mit allem Inventar, „Möbel, Gerät und Wäsche“, lebenslang seiner Nichte zugute kommen sollte, Prinzessin Louise Christine Caroline.

Prinzessin Louise mochte ihren Onkel Æmil sehr und übernahm gerne sowohl das Haus als auch den Garten, aber ihr Vater, der Herzog, hatte größere Pläne. Er baute das Weiße Palais und legte einen größeren Garten im Barockstil an. Dort sollte Platz für Louises eigenen Hofsitz sein, der aber wahrscheinlich teilweise im Roten Palais untergebracht war.

Seitdem diente das Rote Palais und die angrenzenden Stallgebäude verschiedenen Zwecken. Das angrenzende Gebäude wurde zeitweise als Gefängnis der Stadt genutzt.

Heute ist das Rote Palais Teil von Kunstpark & Kunsthalle Augustiana.

Hinter dem Haus liegt der Augustenburger Wald, wo Sie mehr hören können, einschließlich der Geschichte vom Kaninchensee. Die Wegbeschreibung entnehmen Sie bitte dem Lageplan am Parkplatz im Wald.